An allen Spielstätten präsent.
„Der Weg zur Lösung ist unser Ziel.“
KBB - Das Künstlerische Bedarfsbüro
Autor: Gerrit Gedaschko
Joy Harder und Marie Alice Schultz bilden zusammen das Künstlerduo „Harder und Schultz“. Die erste Zusammenarbeit der beiden sympathischen Damen fand 2010 im Rahmen des Festivals „Un-eins“ in Berlin statt. Seitdem treten die beiden bei vielen Gelegenheiten in der freien Szene auf. 2010 hieß ihr Programm „Un- eins jedes Flugzeug brauch einen Terroristen“. Das Ziel des Projekts war die Untersuchung von schizophrenen Zuständen im Öffentlichem Raum. Thesen wurden in den Raum gestellt, besprochen und beantwortet. Das Ziel dieser Veranstaltung war es einen durchweg schizophrenen Monolog aus Text, Bild und Aktion darzustellen. Anders gesagt: „Die Produktion EINES kritischen Statements, das UN-EINS ist.“
Bei „Hauptsache frei“ heißt das Projekt des Künstlerduos: Das künstlerische Bedarfsbüro (KBB)
Wie der Name schon sagt, ist das künstlerische Bedarfsbüro eine Anlaufstelle für jedes Anliegen der Darsteller oder der Besucher.
„Harder und Schultz“ haben sich zur Aufgabe gemacht die Bedürfnisse aller nach besten Möglichkeiten zu erfüllen. Sei es Technik die nicht mehr funktioniert, die Organisation von Proberäumen oder das recherchieren rechtlicher Grundlagen für die freie Künstlerszene. Das künstlerische Bedarfsbüro kümmert sich um alles.
So wurde bei einer Veranstaltung in Wien zum Beispiel darum gebeten, herauszufinden, was die Bedingungen für einen Bühnenauftritt mit einem Elefanten sind. In einem anderem Fall haben „Harder und Schultz“ ein biochemisches Labor angeschrieben und sich erkundigt, ob sich einer der Künstler nicht einmal die Mikroorganismen des Labors ansehen dürfe. Es ging dabei um die Ästhetik der Mikroorganismen unter normalen Lebensbedingungen.
In beiden Fällen war das Duo erfolgreich.
Auf den ersten Blick wirkt das KBB wie der Informationsschalter eines Kaufhauses. Ein Tisch, die Dekoration des Standes, eine Informations-DVD in Schleife und die einheitliche Kleidung von „Harder und Schultz“ sind das Projekt KBB. Das klingt einfach, aber das Gesamtpaket ist stimmig und Aufmerksamkeitserhaschend.
Das künstlerische Bedarfsbüro verfolgt viele verschiedene Ziele. Frau Schultz erläuterte im Interview, dass das KBB auch eine Austauschzentrale zwischen Künstlern und Besuchern sei. Frau Harder wiederum hob den Punkt hervor, dass das künstlerisches Bedarfsbüro auch zur Aufgabe hätte, einen groben Querschnitt der freien Künstlerszene aufzuzeigen.
Das absolute Ziel, was die beiden mehrmals hervorhoben, ist es allerdings den Weg zur Lösung eines Problems zu ebnen. Harder&Schultz sind „nur“ die Wegbereiter, die endgültige Lösung des Problems, egal welcher Art, muss man aus eigener Kraft erreichen.
Das Künstlerische Bedarfsbüro des Festivals „Hauptsache frei“ stellt, dank des sympathischem Künstlerduos und ihrem Engagement, eine perfekte Anlaufstelle für jedermann dar. Die Unterstützung von Harder&Schultz und der trotzdem spürbare künstlerische Aspekt des KBB lassen ein angenehmes Klima entstehen, dass genau zu der Atmosphäre von „Hauptsache frei“ passt.
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