Kommentar zur Kulturszene
Kunst in der Krise: Einsparungen gefährden das kulturelle Erbe
Ein Kommentar von Sharik Barthel und Nico Manstein
Autoren: Sharik Barthel, Nico Manstein
Ein Schauspiel mit bunten Kostümen, lebendigen Kulissen und emotionalen Geschichten – bereits im Kindesalter hatten wir über das Theater die erste Begegnung mit der kulturellen Szene. Wir bewunderten die volle Pracht der Kunst. Doch wie lange bleibt ihr Erbe uns noch erhalten? Die Fördermittel schrumpfen und damit droht auch das kulturelle Angebot, kleiner zu werden.
Kultur bedeutet für uns nicht nur klassische Werke wie Goethes Faust, sondern auch ein stetiger Fluss an Angeboten, die verschiedene und aktuelle Themen des Lebens aufgreifen. Außerdem dient Kultur als bewährte Möglichkeit, mit der Familie und den Freunden Zeit zu verbringen. Diese soziale Alltagsaktivität ist generationsübergreifend und spricht in ihrer Zeitlosigkeit jeden auf seine Art und Weise an. Kultur bedeutet für uns auch die Bewunderung künstlerischer Meisterwerke und deren Ästhetik. Sie bietet uns Rast von der Realität und die Möglichkeit, uns kritisch mit historisch gesellschaftlichen Entwicklungen auseinanderzusetzen. Kunst lässt uns eine emotionale Achterbahnfahrt erleben, die wir gerade in Theatern finden.
Obwohl ein breites kulturelles Angebot Menschen aus aller Welt anzieht und in ganz Deutschland als wertvoll gesehen wird, drohen nun finanzielle Einsparungen. Das Angebot an Schauspiel und Malerei wird schwinden und Künstler:innen verlieren ihre Lebensgrundlage.
Die freie Theaterszene wird es am härtesten treffen.
Die Gesellschaft steht vor der Entscheidung: Ist man bereit, die Theaterstücke von freien Künstler:innen zu opfern, sodass am Ende nur noch kommerziell erfolgreiche Kulturproduktionen wie etwa die großen Musicals übrig bleiben? Freie Theaterproduktionen spielen eine zentrale Rolle, indem sie Nachwuchstalenten Einstiegsmöglichkeiten bieten. Darüber hinaus behandelt die freie Theaterszene eine Vielzahl von Themen, die in der Breite oft von den „großen“ Klassikern nicht abgedeckt werden, da sie politische und auch nischenspezifische Aspekte aufgreift.
Die Kulturszene im Gesamten darf nicht an Bedeutung verlieren. Sie muss weiter die Breite an Themen repräsentieren, die sie sich in den letzten Jahrhunderten mühsam aufgebaut hat. Proteste in Berlin zeigen, wie wichtig die Förderung von Kunst und Kultur in unserer Gesellschaft ist. Es ist essenziell, einen Weg zu finden, ein breites kulturelles Erbe zu hinterlassen, damit auch zukünftig Kinder die Pracht von Kunst erleben können.