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BLM: Mehr als eine Bewegung

Autor: Victoria Bartels

Wenn wir an Ereignisse aus dem Jahr 2020 denken, gehören das Corona-Virus und der US-Wahlkampf mit Sicherheit zu den ersten Themen, die uns einfallen werden. Doch ein Ereignis aus diesem chaotischen letzten Jahr sollte nicht in Vergessenheit geraten: 


Foto: Unsplash / Garry T

 

Die BlackLivesMatter Aufstände liefen nicht nur hierzulande über die TV- oder Handybildschirme. Vielmehr zog uns der Aufruf gegen die Polizeigewalt und den Rassismus weltweit auf die Straßen. Der Auslöser war der gewaltsame Tod George Floyds, Breonna Taylor und vielen weiteren Opfern, die aufgrund von amerikanischer Polizeigewalt ihr Leben verloren.

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Doch der Ursprung der BlackLivesMatter Proteste kommt nicht aus diesem Jahr. Im Februar 2012 verstarb der 17-jährige Trayvon Martin. Ein ehemaliger Nachbarschaftswächter erschoss ihn. Bei seiner Festnahme plädierte er, aus Notwehr gehandelt zu haben. Doch warum, wenn keine Gefahr, außer für den damals 17-jährigen Trayvon bestand? Als die traurige Nachricht seines Ablebens auf mehreren Social-Media-Kanälen um die Welt kursierten, erregte der BlackLivesMatter Hashtag für Aufmerksamkeit. Aus diesem Hashtag wurde eine Bewegung einer Gesellschaft, welche sich nicht mehr unterwürfig mit „Racial Profiling“, Rassismus, strukturelle Benachteiligung und Gewalt, die mit dem Tod der schwarzen Bevölkerung bezahlt wird, zufriedengeben wollte. 

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Die letzten Worte George Floyds „I can´t breath!“, oder zu Deutsch „Ich bekomme keine Luft!“, waren eigentlich an den Polizisten gerichtet, der ihm die Luft abschnürte. 

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Diese Worte wurden ebenfalls wie der ursprüngliche Hashtag BlackLivesMatter zu einer eigenen Bewegung, da Floyd indirekt vielen Amerikanern aus der Seele sprach.

Foto: Pexels / Life Matters

 

Viele Amerikaner können seit Generationen auf Grund von Rassismus und Gewalt in der Amerikanischer Gesellschaft und Politik nicht Atmen und nicht Leben. Somit zierten diese Worte ebenfalls die diesjährigen Proteste. Zusätzlich tauften auch Künstler wie beispielsweise H.E.R. oder wie hierzulande Samy Deluxe ihre Lieder mit diesen Worten und widmeten sie George Floyd und den vielen anderen Opfern und motivierten so weiterhin die Menschen für ihre Rechte und die Rechte der anderen auf die Straße zu gehen.

Foto: Pexels / Life Matters

 

Die Bewegung brachte nicht nur die Menschen im entfernten Amerika auf die Straßen, um gemeinsam gegen Ungerechtigkeiten zu protestieren. Auch in Deutschland demonstrierten die Menschen in den Großstädten, aber nicht nur aus Schock auf Grund der Zustände in den USA. In Berlin versammelten sich fast 15.000 Menschen auf dem Alexanderplatz, um in Form einer Silent Demo („stille Demonstration“) gegen die zunehmende rassistisch motivierte Gewalt in Deutschland zu protestieren. Ähnlich wie in Amerika wurde auch in Berlin zuerst friedlich demonstriert und an die Opfer in einer gemeinsamen Schweigeminute gedacht. Aus dieser Ruhe entstand Gewalt und Chaos, als die zwei Lager, die Demonstranten und die Polizei aufeinandertrafen. 

Foto: Unsplash / Clay Banks

 

Doch eines wünschen sich die amerikanischen Demonstranten neben der Gleichberechtigung dieses Jahr ganz besonders. Justin Blake, Onkel von Jacob Blake, der ebenfalls in diesem Jahr Opfer von rassistisch motivierter Polizeigewalt wurde, indem ihm ein Polizei Officer sieben Mal in seinen Rücken schoss, wendet sich mit seiner Bitte an die Politik und an Joe Biden: „Joe Biden, Black Lives Matter activists helped you win Wisconsin. Don`t forget us!“ In diesem Zitat erinnert Justin Blake die Politik an die Unterstützung die Joe Biden während des Wahlkampfs von den BLM Aktivisten erhalten hat. 

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Dies begrenzt sich nicht nur auf den wichtigen Swing-State Wisconsin, denn die BLM Bewegung sorgte im ganzen Land für eine hohe Wahlbeteiligung, trotz der wachsenden Angst vor Gewalt und dem Corona Virus. 

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Zu hoffen ist, dass die Weltweite Protestwelle auch im Jahr 2021 nicht abebbt und beispielsweise das Interesse an antirassistische Bildung weiter steigen wird, denn eines wird sich auch im Jahr 2021 nicht ändern: der Wunsch nach Veränderung und der Kampf für Leben, welches nicht durch die Polizei oder rassistisch Motivierte Gewalt frühzeitig beendet wird. 

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