Wie Hamburg zur Hauptstadt des Wassersports wird…
Die Hansestadt Hamburg lädt zum „Jahr des Wassersports 2014“ ein. Seit Monaten wird im Hintergrund bereits akribisch das Sportspektakel vorbereitet und geplant. Digger verrät, was dabei alles beachtet werden muss und schief gehen kann.
Autor: Moritz Studer
Hamburg macht die große Welle – so wird im Hintergrund am Gesamtpaket des Wassersportjahrs 2014 getüftelt.
Hamburg. Strahlender Sonnenschein, ruhige Gewässer und dazu begeisterte Menschenmassen. Dieses Szenario erhoffen sich die Initiatoren des „Jahr des Wassersports 2014“. Der Standort Hamburg mit der Binnen- und Außenalster, den Alsterkanälen und der Elbe soll zum Paradies für alle Wassersportler werden. Das Ganzjahresprojekt setzt intensive Planung voraus.
Der Kalender für die Wassersportliebhaber in der Hansestadt birgt jedes Jahr um die 100 Wettbewerbe. In dieser Saison krönen die Veranstalter Hamburg zur „Hauptstadt“ des Wassersports. Das Landessportamt und der Hamburger Sportbund arbeiten dafür Seite an Seite und die Agentur „steuermann hamburg“ unterstützt das Projekt. Abwechslungsreiche und neue Attraktionen für Jedermann wurden für 2014 konzipiert. Das Brückenbauen aus Wassersport-Booten quer über die Außenalster ist einer dieser „Special Moments“. Dazu kommen die großen Highlights wie das mittlerweile traditionelle Drachenbootfestival „Enter the Dragon“ oder die Junioren Ruder Weltmeisterschaften.
Zwischen Dixi-Klo und Zielflagge
Bei einem solchen Großevent steht für den Besucher besonders der Sport im Vordergrund. Für die Planer und Denker geht es natürlich auch um die wichtigen Details dahinter. Toilettenanlagen, Parkplatzmöglichkeiten oder eben auch Zielmarkierungen müssen berücksichtigt werden. Das Landessportamt plante weit im Voraus und schrieb zur Umsetzung des Projekts aus. Die Agentur „steuermann hamburg“ bewarb sich mit einem Ideenkonzept und feilt seit Ende 2013 am Gesamtpaket des Wassersportjahrs. Eingeleitet wurde das Projekt dann mit der offiziellen Eröffnung am 26. April zum 100-jährigen Jubiläum des Deutschen Kanuverbandes e.V. und das Ende wird mit der Nikolausregatta des Alster-Canoe-Clubs gesetzt. Mit dem bisherigen Ablauf zeigt sich Martin Blüthmann der Geschäftsführer der „steuermann hamburg“ äußerst zufrieden. Natürlich muss man sich bei all der Euphorie aber auch an einen finanziellen Rahmen halten. Schließlich werden auch Steuergelder für die Projekte verwendet. „Wir sparen, wo wir können“, gibt Blüthmann zu verstehen. Es sind Ausgaben, die getätigt werden, um den Projektinteressierten möglichst viel Einblick in das große Spektrum des Wassersports zu verleihen. Werbung für die Sportarten und die Hansestadt Hamburg machen. Einen Erfolg, den Veranstalter, Sportler und Zuschauer nur gemeinsam erreichen können.
Wassersport für alle!
Die Veranstalter setzen auch deshalb bei ihrem Konzept darauf, das Publikum ins Boot zu holen. Es soll nicht nur die Rolle des Beobachters einnehmen, sondern auch selbst in den Wassersport reinschnuppern dürfen. Tag der offenen Tür beim Proberudern, Kanupolo oder Stand Up Paddling bleiben keine einmaligen Gelegenheiten für interessierte Sportfanatiker. Einsteiger– und sogar Anfänger-Intensivkurse im Rudern werden ebenfalls angeboten. Auch für die Schreiberlinge, die über die Geschehnisse normalerweise berichten, findet ein Journalisten Cup im Segeln statt. Dass der Trend für die Zielgruppe der 14-70 Jährigen zum Wassersport geht, zeigt eine Umfrage zum Thema „Wassertourismus in Deutschland“ vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie. Demnach kommt für 83 Prozent der Befragten in den nächsten fünf Jahren wenigstens eine Wasseraktivität in Frage. Folgt man dieser Statistik, dürfen sich die Veranstalter über einen hohen Besucherandrang freuen. Aber auch für die einzelnen Vereine der Sportarten ist es eine Möglichkeit, neue Mitglieder zu werben und für ein neues Hobby zu begeistern.
Keine Chance für schlechtes Wetter und Fußballweltmeisterschaft
Die Befürchtung, dass die im Sommer stattfindende Fußballweltmeisterschaft einen Zuschauerschwund zur Folge haben könnte, hat zumindest Blüthmann nicht. „Naja, die meisten Spiele sind ja nun abends – wir sind tagsüber auf Wasser“, stellt er fest.
Eine viel größere Gefahr würden schlechte Wetterverhältnisse verursachen. Blüthmann: „Beim Hafengeburtstag war auch zu sehen, dass die Passanten damit ein Problem haben und die Besucherzahl abnimmt“. Dennoch konnten in der vergangenen Saison Hochwasser und lange Winter die Atmosphäre bei den Wettbewerben. Die Wassersportler selbst werden ein paar Tropfen von oben wohl kaum im Wettkampffluss beeinträchtigen. Und der hartgesottene Wassersportfan bekommt durch den Sport auf dem Wasser und den Regen von oben, die Faszination am eigenen Leib zu spüren.
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